Das Brückenland Bayern-Böhmen

 

Auf einer Fläche von ~ 400km² welche sich über die Landkreise Schwandorf und Neustadt an der Waldnaab erstrecken leben rund 20.000 Menschen in den 12 Brückenlandkommunen in Mitten des Oberpfälzer Waldes. Zwischen Wölsendorf im Naabtal und dem Übergang Tillyschanze an der Bayerisch-Tschechischen Grenze liegen die beiden Städte Oberviechtach und Schönsee, sowie die beiden Märkte Eslarn und Winklarn, wie auch die Gemeinden Altendorf, Gleiritsch, Guteneck, Niedermurach, Schwarzach bei Nabburg, Stadlern, Teunz und Weiding. Sie alle sind Teil des Brückenland Bayern-Böhmen.

Wir nennen uns der Einfachheit halber ILE Brückenland Bayern-Böhmen, jedoch offenbart der offizielle Name unseres, als eingetragener Verein gemeinnützig organisierten, Zusammenschlusses – „Regionalentwicklung Brückenland Bayern-Böhmen –Südlicher Oberpfälzer Wald –Český les e.V.“ – noch einiges mehr. Denn in der Vereinssatzung heißt es:

Zweck des Vereins ist die Förderung, Erhaltung und nachhaltige Entwicklung der natürlichen Lebensgrundlagen, der Regionalentwicklung und der kulturellen Identität, die der Zukunftssicherung der Region […] dienen. Darüber hinaus ist die Intensivierung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit den angrenzenden tschechischen Regionen mit dem Ziel der Völkerverständigung Zweck des Vereins.“

vgl. PARAGRAPH §1 /§2 DER VEREINSSATZUNG VOM 28.08.2017

Begonnen hatte die Regionalentwicklung im nordöstlichen Landkreis Schwandorf nach der Jahrtausendwende auf Initiative des damaligen Schönseer Bürgermeisters Hans Eibauer. Er wurde im Jahr 2002 zum Gründungsvorsitzenden der „LAG Oberviechtacher & Schönseer Land“ gewählt und verfasste auch das erste Regionale Entwicklungskonzept (REK). Die Regierung sah darin eine schlüssige Leitlinie und eine fundierte Grundlage für die zukünftige interkommunale Zusammenarbeit – zuerst mit sieben, ab 2008 mit zwölf Gemeinden. Von 2006 bis 2010 wirkte Veronika Hofinger als Regionalmanagerin, die inzwischen seit 2017 Leiterin des in Schönsee angesiedelten Centrum Bavaria Bohemia ist. Ihr Nachfolger in der LAG wurde in der Folge dann Manuel Lischka.

Mit jedem neuen Bewilligungszeitraum stiegen allerdings die Mindesteinwohnergrenzen, sodass man zusammen mit der tschechischen Mikroregion Dobrohost eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit unter dem Namen „LAG Brückenland Bayern-Böhmen“ forcierte. Ab 2012 hatte Bürgermeister Alois Böhm (Schwarzach) den Vorsitz inne und die LAG machte mit dem weithin beachteten Projekt „Leerstandsoffensive“ auf sich aufmerksam. Doch die letztlich immer weiter steigenden Anforderungen als eigenständige LAG weiterzubestehen, waren schließlich unerreichbar geworden für die inzwischen zwölf Kommunen aus den Landkreisen Schwandorf und Neustadt a.d. Waldnaab.

So entschied man sich als ILE-Zusammenschluss „Regionalentwicklung Brückenland Bayern-Böhmen – Südlicher Oberpfälzer Wald-Český les e.V.“ weiter zusammenzuarbeiten. Um vom Landwirtschaftsministerium die Anerkennung zu erhalten, mussten Ziele, Strategien und Projekte in einem „Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzept (ILEK)“ schlüssig dargelegt werden. Auch dieses stellen wir auf unserer Webseite genauer vor. 

Nach dem überraschenden Tod des Vorsitzenden Alois Böhm im Jahr 2016 wurde der Altendorfer Bürgermeister Georg Köppl zum Vorsitzenden gewählt. Im Februar 2017 erhielt man die feierliche Anerkennung als ILE-Zusammenschluss und Georg Köppl führt auch nach seinem Ausscheiden aus dem Bürgermeisteramt im Frühjahr 2020 die Geschicke der ILE bis ins Jahr 2021, zusammen mit seiner Stellvertreterin, der ehemaligen Bürgermeisterin der Stadt Schönsee und nun stellvertretenden Landrätin des Landkreises Schwandorf, Birgit Höcherl weiter. Seit Juni 2020 hat die ILE Brückenland Bayern-Böhmen nun auch mit Christian Karl einen eigenen ILE-Umsetzungsbegleiter. Im Sommer 2021 erfolgte durch Vorstandsneuwahlen ein Wechsel an der Vereinsspitze und somit ist nun der Bürgermeister der Stadt Oberviechtach, Herr Rudolf J. Teplitzky erster Vorsitzender der ILE Brückenland Bayern-Böhmen. Seine Stellvertreterin ist seitdem die Bürgermeisterin des Marktes Winklarn – Frau Sonja Meier. Im Nachgang dieser Neuwahlen fand schließlich auch eine Zwischenevaluierung des Integrierten Ländlichen Entwicklungsprozesses im Winklarner Thammer-Haus statt und es wurden neue Schwerpunkte der gemeinsamen interkommunalen Zusammenarbeit definiert. Diese gilt es nun in den nächsten Jahren umzusetzen.

Foto: Hans Eibauer

Die Teilnehmer der ILE-Zwischenevaluierung vor dem Thammer-Haus in Winklarn – Foto: Jennifer Knipping / Hans Eibauer